Hilfe Zuhause

 

15.05.2023 / sni

Zusammenfassung

In diesem Stichwort wird eine Übersicht über mögliche kostenlose und kostenpflichtige Hilfen Zuhause gegeben. Es werden nur Grundinformationen im Stichwort aufgeführt und auf andere Datenbanken wie Infosenior, Internet und interne Infotheken verwiesen. Es soll dazu dienen, rasch passende Angebote für die von Seniorinnen und Senioren gewünschten Dienstleistungen zu finden.

1. Allgemein

Es gibt eine Vielzahl von Hilfen, welche zur Unterstützung des möglichst langen selbständigen Wohnens erbracht werden. Die Hilfen werden von unterschiedlichsten Dienstleisterinnen und Dienstleistern, wie (Senioren-)Vereinen, Organisationen, Freiwilligen, Selbständigerwerbenden oder Kirchen erbracht. Zum Teil vermitteln Gemeinden oder (Senioren-)Vereine diese Dienstleistungen. Einige der Dienstleistungen sind kostenlos, andere kostenpflichtig, viele arbeiten mit Freiwilligen, andere mit Fachpersonen. Viele davon sind auf der Website Infosenior von Pro Senectute (s. Links) registriert. Es empfiehlt sich, für Senioren relevante Anbieter/innen zur Registrierung an Infosenior zu verweisen, sodass Fachpersonen (inkl. Sozialarbeitende der Pro Senectute), Angehörige sowie Seniorinnen und Senioren davon profitieren können.

2. Angebote

In diesem Kapitel wird ein Überblick über mögliche Hilfen im administrativen Bereich gewährt. Konkrete regionale Angebote sind im Internet und auf Infosenior sowie ggf. in den regionalen Dokumentationen/Infotheken zu finden.

2.1.1 Administrationsdienst Pro Senectute Kanton Bern

Pro Senectute Kanton Bern (PSBE) hat drei Angebote zur Unterstützung im administrativen und finanziellen Bereich: Administrationsdienst (AD), Büroassistenz (BA), Treuhanddienst (TD). Voraussetzungen, Kosten, Finanzierung und Ablauf sind den internen Dokumenten zu entnehmen (X/Public/Transfer/Schnittstelle Services-Freiwillige-SA und X:\100 Sozialberatung\40 Fachinformationen - Vorlagen\Services)

2.1.2 Administrative Hilfen durch die Psychiatriespitex

Bei psychischen Erkrankungen wie Sucht/Abhängigkeit, Depression, Angst/Panik, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen unterstützen Spitexorganisationen mit Angebot der Psychiatriespitex Menschen bei der Bewältigung des Alltags sowie in Krisensituationen und schwierigen Lebensphasen. Sie bieten auch Unterstützung und Anleitung in Haushaltsführung und Administration. Die Massnahme muss ärztlich verordnet sein und kann über Krankenkasse und ggf. Ergänzungsleistungen (EL) finanziert werden.

Die Schnittstelle in der Beratung von Seniorinnen und Senioren ist je nach Fall bilateral mit den ZiA-Mitarbeitenden zu besprechen.

2.1.3 Schreibdienste

Im Kanton Bern gibt es diverse Schreibdienste oder -hilfen (s. Links: Lernhilfe, Rechtsauskunft, Schreibdienst). Die Zielgruppen sind nicht immer dieselben, manche sind eher für Stellensuchende, andere für Fremdsprachige. Die Schreibdienste helfen hauptsächlich, Briefe zu verstehen und zu beantworten oder schreiben sowie Formulare auszufüllen (Steuererklärung ausfüllen ist nicht Teil des Angebots). Die Schreibdienste sind i.d.R. kostenlos.

2.1.4 Diverse Angebote

Es gibt diverse kostenpflichtige Anbieter von administrativen Hilfen, teils lokal sehr eingeschränkt, teilweise schweizweit zugänglich. Das sind einerseits Organisationen, welche sich auf administrative Unterstützung ausgerichtet haben (wie Admincare oder Tandemsocial), andererseits Organisationen, welche diverse Hilfen zuhause anbieten (wie z.B. Spitexorganisationen) oder Einzelpersonen, die meist die administrative Unterstützung mit weiteren Angebote kombinieren wie z.B. Umzugshilfe, Aufräumen und Ausmisten, Hundesitting, Gartenarbeiten.

Auch Besuchs- und Begleitdienste werden von verschiedensten Organisationen und Personen angeboten. Im Folgenden werden einige für die Sozialberatung der Pro Senectute Kanton Bern relevante Organisationen aufgeführt.

Seit der Fusion von PSBE ist der Besuchs- und Begleitdienst im ganzen Kanton für Seniorinnen und Senioren zugänglich und kostet eine Pauschale. (s. Links: Besuchs- und Begleitdienst PS). Voraussetzungen, Kosten sind im Flyer aufgeführt, der Ablauf ist im Explorer abgelegt X:\000 Public\70 Transfer\Schnittstelle Services-Freiwillige-SA\Besuchs- und Begleitdienst.

Der Besuchs- und Begleitdienst des SRK ist auch im ganzen Kanton zugänglich und im Gegensatz zu Pro Senectute kostenlos (s. Links: Besuchs- und Begleitdienst SRK). Er ist in fast jeder Situation möglich. Ein gegenseitiger Austausch/Kommunikation muss möglich sein können. Die freiwilligen Mitarbeitenden besuchen die Seniorinnen/Senioren in der Regel 1-2 Stunden und verbringen Zeit mit ihnen. Dies können Gespräche, gemeinsames Kaffeetrinken, Spaziergänge, vorlesen oder einkaufen sein. Der Besuchsdienst hat keinen pflegerischen oder haushälterischen Auftrag. Die/Der Interessierte meldet sich telefonisch beim SRK. Die Kosten von gemeinsamen Ausflügen müssen durch den/die Auftraggeber/in resp. Senior/in finanziert werden.

Viele reformierte, katholische und freie Kirchgemeinden bieten ebenfalls Besuche über ihre Freiwilligen an, diese sind meist kostenlos.

Es gibt auch (private) Spitexorganisationen (wie Home Instead, Senevita Casa), Kirchgemeinden, lokale (Senioren-)Vereine, Organisationen und Stiftungen (wie Solidaris, Bellevie, HomeInstead) sowie Selbständigerwerbende, die Besuchs- und Begleitdienste unentgeltlich oder kostenpflichtig anbieten. Da die Angebote sehr regional sind, empfiehlt es sich, dafür Infosenior (s. Links) zu konsultieren.

Auch für Gartenhilfe und Handwerksarbeiten gibt es verschiedene kostenpflichtige Angebote. Einerseits können dafür reguläre KMU engagiert werden, andererseits gibt es Arbeitsintegrations- und Betreuungsorganisationen, Selbständige, Vermittlungsdienste, Vereine und Jobplattformen für Seniorinnen und Senioren. Auch hierfür empfiehlt es sich Infosenior (s. Links), interne Infotheken oder ggf. das Internet zu konsultieren, da lokal sehr unterschiedliche Angebote bestehen.

Bei Coop, Migros und diversen nationalen, regionalen oder lokalen Anbietern (wie Bofrost, biOnline, Farmy AG) kann meist nur online, manchmal auch telefonisch eingekauft werden. Zudem gibt es Abonnemente für Gemüsekörbe, die jedoch eher kostenintensiv sind. Im Folgenden wird nur auf die gängigsten Einkaufs- und Hauslieferdienste eingegangen. Weitere Angebote s. Infosenior (s. Links).

Coop bietet ab einem Mindesteinkauf von Fr. 100.- einen kostenpflichtigen Hauslieferdienst an, ab einem Einkaufswert von Fr. 200.- ist die Lieferung kostenlos (s. Links: Lieferkonditionen). Onlinebestellung erfolgt über den Online-Supermarkt (s. Links). Gemäss der Website von Zuhausealtwerden.ch ist auch eine telefonische Bestellung auf Grundlage eines physischen Artikelkatalogs möglich (s. Links: Einkauf mit Hauslieferdienst).

Auch Migros bietet Online-Einkauf mit Hauslieferdienst ab einem Mindesteinkauf von 99.- kostenpflichtig an (s. Links: Einkauf und Lieferung). Es ist auch möglich, für 1, 6 oder 12 Monaten einen Lieferpass zu lösen, mit welchem der Einkauf kostenlos geliefert wird (ab dem Mindesteinkaufsbetrag). Bei Infosenior ist zwar unter LeShop.ch eine Telefonnummer aufgeführt, Bestellungen können jedoch nur online erfolgen (s. Quellen: Onlinebestellung), da LeShop in Migros-Online umgewandelt worden ist. Migros nimmt Verpackungsmaterial und leere Pet-Flaschen (bei der nächsten Lieferung) zurück.

In den Regionen sind Velokuriere (wie Velokurier Biel/Bienne GmbH, Velokurier Bern, Collectors in Thun, Maxi.Mumm in Langenthal, Stiftung Intact in Langnau, Burgdorf, Kirchberg) unterwegs. Diese liefern Einkäufe kostenpflichtig nach Hause, kaufen aber nicht ein. Weitere Informationen s. Infosenior (s. Links) und Internet oder Infotheken der Beratungsstellen.

Auch Aldi bietet Heimlieferungen. Diese sind für Einzelhaushalte attraktiver, weil Aldi bereits ab einem Mindesteinkauf von Fr. 50.- kostenpflichtig liefert. Die Lieferkosten variieren nach Kaufumfang, je teurer der Einkauf, desto günstiger die Lieferung (s. Links: Einkauf und Lieferung).

Des Weiteren gibt es Organisationen oder Selbständigerwerbende, die kostenpflichtig Einkäufe für Seniorinnen und Senioren erledigen, wie Praxas und Home Instead (s. Links).

Es gibt verschiedene i.d.R. kostenpflichtige Anbieter/innen zur Betreuung der Tiere. Die häufigste Haustierbetreuung ist das Hundesitting für Menschen, die nicht mehr mobil genug sind, um ihre Hunde spazieren zu führen. Die Tiere müssen aber auch während Abwesenheiten betreut werden können. Im Folgenden einige Beispiele:

  • Plattformen wie Petsitting24, Hunde-Wiese, Katzenhilfe etc. (kurzfristige Abdeckung über Stunden)
  • Privatpersonen oder Freiwilligendienste und Nachbarschaftshilfen/Quartierarbeit
  • Tierheime für stationäre Tierbetreuung von Kleintieren während Ferien oder Spitalaufenthalten.
  • Infosenior [www.infosenior.ch]

Sind Besuche beim Tierarzt nicht möglich, gibt es Störentierärzte für Kleintiere. Zudem sind meist grössere Tierarztpraxen auf Anfrage bereit, Hausbesuche vorzunehmen.

Zur Finanzierung von Tieren, Tierfutter, Tierarztbesuchen, Kastrationen etc. helfen Fonds und Stiftungen. Unter anderem die Sozialarbeit für Tiere der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz, die schweizweit tätig ist für armutsbetroffene Tierhalter/innen (s. Quellen: Sozialarbeit für Tiere). Die Finanzierung von Tierhaltungs-, Tierart- und Tierheim-/Ferienheimkosten kann auch über IF-Mittel beantragt werden.

Es gibt viele Mahlzeitendienste, die meisten sind regional und viele davon sind in Infosenior (s. Links: Infosenior) oder in Infotheken der Beratungsstellen erfasst. Sie werden von Altersheimen, Spitexorganisationen oder Catering-Unternehmen geliefert. Des Weiteren betreibt Pro Senectute schweizweit den Mahlzeitendienst CasaGusto (s. Links: CasaGusto). Die Mahlzeiten können online, aber auch telefonisch bestellt werden.

Viele Seniorenzentren oder Altersheime bieten kostenpflichtige Mittagstische an, die oft auch einen sozialen und geselligen Charakter haben.

Auch liefern viele Restaurants Mahlzeiten nach Hause. Auch hier kann online und i.d.R. auch telefonisch bestellt werden. In Einkaufsmärkten können Fertigmahlzeiten gekauft und zuhause gewärmt und gegessen werden.

Finanzierung: Ergänzungsleistungsbeziehende können Lieferungspauschalen von Mahlzeitendiensten über Krankheitskosten abrechnen (s. Stichwort: EL-Krankheits- und Behinderungskosten ab 2021). Finanzielle Unterstützung für Mahlzeiten über IF-Mittel sind in begründeten Ausnahmen möglich (s. interne Arbeitshilfe).

Hilfe im Haushalt (Reinigung, Haushalt, Wäsche) sowie Aufräumhilfen werden von verschiedenen Organisationen angeboten. Organisationen sind den regionalen Infotheken oder bei Infosenior zu finden.

Der Reinigungsdienst von PSBE ist in der Region Biel-Seeland etabliert und in den Regionen Bern und Oberland im Aufbau (Stand 2023). Die Anmeldung erfolgt über den Talon, welcher im Flyer des RD enthalten ist (s. Links: Reinigungsdienst). Auch Informationen zu den Kosten sind im Flyer enthalten. Der Reinigungsdienst von PSBE kann mit einem Arztzeugnis über EL finanziert werden.

Praxas bietet eine umfangreichere Unterstützung im Bereich Wohnen, Reinigung, Haushalthilfe etc. an (s. Links: Praxas). Praxas bietet einmalige oder regelmässige Wohnbegleitungen, Aufräumhilfe und Ordnungscoaching, bspw. wenn Personen sich nicht in der Lage fühlen, Ordnung zu schaffen oder zu halten oder einen Umzug zu organisieren und umzusetzen sowie bei Messiesyndrom. Praxas ist im ganzen Kanton Bern sowie in den an den Kanton Bern angrenzenden Kantonen im Einsatz (s. Quellen: Einsatzgebiet Praxas). Das Angebot ist kostenpflichtig, ggf. kann die Finanzierung über ein Gesuch bei PS erfolgen.

Ergänzungsleistungsbeziehende können Hilfe im Haushalt (nicht Aufräumhilfe/-coaching) inkl. Schlussreinigungen bei Umzügen mit Arztzeugnis über Krankheitskosten abrechnen (s. Stichwort: EL-Krankheits- und Behinderungskosten).

Fahrdienste sind sehr regional organisiert und können von Organisationen, Freiwilligen und Privatpersonen organisiert resp. ausgeübt werden.

Organisationen sowie Finanzierung s. Stichwörter: Individualverkehr für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PEM) und Stiftung Behindertentransport BTB sowie Infosenior (s. Links).

Der Fahrdienst des SRK wird hier ausführlicher erläutert, da er im ganzen Kanton Bern vertreten ist. Eine Vielzahl von Freiwilligen fährt im Auftrag des SRK Seniorinnen/Senioren von ihrem Wohnort zu den medizinischen Terminen. Die freiwilligen Fahrer/innen benutzen ihre Privatautos, weshalb ist das Ein- und Aussteigen in ein reguläres Auto Voraussetzung ist. Der Fahrdienst kommt zum Zug, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, den öffentlichen Verkehr zu benutzen und niemand aus dem Umfeld fahren kann. Es genügt eine telefonische oder elektronische Meldung einige Tage vorher. Der Einsatz wird vom SRK entsprechend bestätigt. Die/der Fahrer/in holt die Person Zuhause ab, hilft ihr beim Ein- und Aussteigen und holt sie nach dem Termin wieder ab. Verrechnet werden mind. 10 km und für Fahrgäste im AHV-Alter Fr. 1.20/km (Stand: 2024 s. Links: Rotkreuz-Fahrdienst). Hinzu kommen eine Vermittlungspauschale von Fr. 2.-  pro Auftrag sowie allfällige Parkgebühren oder Spesen der Fahrer/innen. Die Fahrdienstrechnung kann bei der Krankenkasse eingereicht und teilweise abgerechnet werden (s. Stichwort: Krankenkasse). Bei EL-Beziehenden werden die Fahrkosten subsidiär als Krankheitskosten rückvergütet (s. Stichwort: EL-Krankheitskosten).

Auch Umzugs- und Hausräumungsdienste sind den regionalen Infotheken und Infosenior zu entnehmen. Diese Dienstleistung müssen Seniorinnen und Senioren selbst finanzieren. Bei finanziellen Engpässen kann ein Gesuch für Finanzierung über IF-Mittel bei PS gestellt werden.

Es gibt verschiedene Anbieter, die Dienstleistungen kombinieren. Sie sind den regionalen Infotheken und Infosenior zu entnehmen. Hier ein paar Beispiele:

  • Praxas (Aufräumhilfe/Ordnungscoaching, Umzugsservice, Wohnungsauflösung, Wohnbegleitung, Gartenunterhalt…)
  • Admincare (Administration, Steuererklärungen ausfüllen, Begleitung zu Terminen und Ausflügen, Unterstützung bei Umzug, Postbearbeitung bei Spital- oder Heimaufenthalt, Unterstützung im digitalen Bereich)
  • Home Instead oder andere private Spitexorganisationen (Wäsche, Bettwäsche wechseln, Abfall entsorgen, Einkäufe erledigen, Mahlzeiten zubereiten, Unterstützung bei Haustierbetreuung, 24-Stunden-Betreuung, Nachtbetreuung, palliative Begleitung etc.)
  • Schneeberger Begleitung im Alter (s. Links: Begleitung im Alter) (Begleitungen zu med. Terminen, bei Finanzen und Zahlungsverkehr, Vorsorge, Wohnbegleitung, Lebensgestaltung…)
  • Anna Robert (s. Links: Infosenior) (Tierbetreuung und Gesellschafterin in Zollikofen/Meikirch und Umgebung)

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